Das Reformationsjubiläum 2017 soll nicht nur eine Feier der evangelischen Kirchen, sondern ein Fest für alle werden. Darauf hat Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh heute beim ?Jour Fixe mit Luther? in Berlin hingewiesen. Angesichts der Minderheitensituation der Kirchen in Sachsen-Anhalt ? weniger als 20 Prozent der Bürger Sachsen Anhalts bekennen sich zu einer der beiden großen Konfessionen ? müsse das Reformationsjubiläum in vier Jahren anders begangen werden als frühere Feierlichkeiten. Diese dienten oft der protestantischen Selbstvergewisserung oder der konfessionellen Abgrenzung. ?Heute müssen wir die Rückbesinnung auf die Reformation als eine für alle Bürger unseres Landes wichtige kulturhistorische Wegmarke verständlich machen?, sagte der Minister auf der von der staatlichen Geschäftsstelle Luther 2017 organisierten Veranstaltung.

Die Reformation sei eine Zäsur in Kirche und Gesellschaft, die ?unser aller Leben und nicht nur das von evangelischen Christen bis auf den heutigen Tag entscheidend prägt?, so der Kultusminister. Deshalb werde 2017 auch nicht nur von den Protestanten gefeiert. ?Die Wurzeln unserer modernen Gesellschaft reichen bis in die Reformationszeit. Jeder kann hier etwas erfahren darüber, wer wir als Gesellschaft sind und woher wir kommen.? Das heutige Europa sei ohne die von Wittenberg vor 500 Jahren ausgehende Bewegung so nicht vorstellbar, fügte der Minister hinzu.

?Jour fixe mit Luther? ist ein neues Veranstaltungsformat der staatlichen Geschäftsstelle Luther 2017 in Wittenberg. Es soll künftig einmal im Jahr stattfinden und die Projekte vorstellen, die in den sieben beteiligten Länder und im Bund im Rahmen der Lutherdekade verwirklicht werden sollen. In diesem Jahr präsentierten sich in Berlin insgesamt zwölf Projekte.