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Pressemitteilungen - Archiv

Deutsch-Österreichische Internet-Kooperation zur Identifizierung von NS-Raubkunst

14.02.2002, Magdeburg – 24

  • Bildungsministerium

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 024/02

 

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 024/02

 

Magdeburg, den 15. Februar 2002

 

 

Deutsch-österreichische Internet-Kooperation zur Identifizierung von NS-Raubkunst

 

 

Deutsche Internet-Datenbank www.lostart.de erhöht Chancen zur Rückgabe von während der NS-Zeit in österreich entzogenen Kulturgütern

 

 

Magdeburg / Wien: Seit dem 15. Februar 2002 beinhaltet die Internet-Datenbank www.lostart.de der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg (BRD) erstmals auch Kulturgüter des Historischen Museums der Stadt Wien. Das österreichische Museum hat die sog. "Vugesta-Liste" mit 148 Kulturgütern, die von Nationalsozialisten in Wien entzogen wurden, nach Magdeburg gegeben.

 

Ziel dieser deutsch-österreichischen Datenkooperation ist das Herstellen noch größerer Transparenz, um die Chancen zur Identifizierung und Restitution dieser Objekte zu erhöhen.

 

 

Einzelheiten:

 

Die Internet-Datenbank www.lostart.de der Koordinierungsstelle präsentiert kriegsbedingt verbrachte Kulturgüter von deutschen öffentlichen Einrichtungen und Privatleuten. Weiterhin bietet die Datenbank die Möglichkeit, NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut zu erfassen. Dieser Teil des Internetangebotes beinhaltet einerseits eine Fundliste von Objekten, die im Zuge von Recherchen deutscher Einrichtungen (etwa Museen) in ihren Beständen aufgefunden werden, und andererseits eine Suchliste, in die betroffene Personen die von ihnen vermissten Objekte eintragen lassen können. In der Fundliste waren bisher überwiegend Meldungen deutscher öffentlicher Einrichtungen bzw. Kulturgüter mit Provenienzlücken des Joanneum Graz erfaßt.

 

Der Wiener Gemeinderat hat am 29. April 1999 die Rahmenbedingungen für die Restitution von Nazi-Raubkunst einschließlich der Einrichtung einer Restitutionskommission beschlossen, und diese wurde am 14. Juni 1999 konstituiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Historische Museum der Stadt Wien bereits begonnen, die Provenienz seiner mehr als 18.000 Erwerbungen (einschließlich Uhrenmuseum) aus der NS-Zeit zu überprüfen und restituierte bis dato etwa 2.200 Kunst- und Kulturgegenstände an die Erben von elf Personen. Weit mehr Restitutionen wurden in die Wege geleitet, aber noch nicht abgeschlossen, weil die ursprünglichen Eigentümer und/oder deren Erben nicht eindeutig identifiziert werden konnten. Ende September 2001 stellte das Historische Museum 148 Objekte ins Internet, die es in der NS-Zeit von der Vugesta (Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo) erworben hatte. In den Unterlagen des Historischen Museums über diese Erwerbungen findet sich zumeist die Eintragung "Ankauf bei der Vugesta" oder "Ankauf von der Gestapo aus im Ausbürgerungsverfahren beschlagnahmten Sachwerten", aber nie der Name ehemaliger Besitzer.

 

Im Hinblick auf die wachsende Datenvielfalt des Internet und zur besseren Orientierung des Benutzers wenden sich beide Einrichtungen nun auch über www.lostart.de an eine noch größere öffentlichkeit, um auf diese Weise weitere Informationen auch über die Objekte des Historischen Museums Wien und damit eventuell Anspruchsberechtigte zu erhalten.

 

Die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste ist eine von Ländern und Bund der BRD finanzierte Einrichtung beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg.

 

 

Informationen:

 

 

 

Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, www.lostart.de,

Tel.: ++ 49 (0) 391 / 544 87 09

 

Historisches Museum der Stadt Wien, www.museum-vienna.at,

 

Dr. Peter Eppel,

Tel.: ++43 (1) 5058747 / 84034

 

 

 

Impressum:

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Turmschanzenstr. 32

39114 Magdeburg

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