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Nicht recherchiert, nicht
nachgefragt - Olbertz zum berufsbildenden Schulnetz
08.10.2005, Magdeburg – 237
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 237/05
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 237/05
Magdeburg, den 8. Oktober 2005
Nicht recherchiert, nicht
nachgefragt - Olbertz zum berufsbildenden Schulnetz
Die Mitteldeutsche Zeitung hat in
ihrer Samstag-Ausgabe über bevorstehende Schulschließungen im berufsbildenden
Sektor berichtet. Sie stützt sich dabei auf ein ¿internes¿ Planungspapier eines
Beirates im Kultusministerium.
¿Diesen Beirat gibt es in der Tat, aber
er ist kein Planungs-, sondern ein Beratungsgremium, das wir um Vorschläge bzw.
Stellungnahmen zur Schulentwicklung im berufbildenden Sektor gebeten haben, so
Kultusminister Olbertz. Der Beirat bestehe u.a. aus Vertretern der Kammern, der
Berufsverbände, der Gewerkschaften, der Wirtschaft und der kommunalen Spitzenverbände.
Mit dem der MZ zugespielten Referentenentwurf, den
er selbst noch nicht einmal kannte, sei bei weitem kein abschließender
Diskussionsstand erreicht. In der Tat erörtert der Entwurf angesichts des
dramatischen Schülerrückgangs die Notwendigkeit, die Zahl der künftig
berufsbildenden Schulen im Land abzusenken. Hier müsse aber berücksichtigt
werden, dass eine Zusammenführung von Schulen (z.B. in Magdeburg von 7 auf 4,
in Salzwedel von 2 auf 1) etwas anderes sei als die Schließung eines ganzen
Standortes, und dass Berufsschulen, wenn es nötig ist, auch Außenstellen in
der Region führen könnten.
¿Dass interne Diskussionspapiere bzw. Überlegungen
in diesem Stadium gezielt in die Öffentlichkeit lanciert werden, zeigt, dass es
Leute gibt, die nicht an rationalen und ausgewogenen Lösungen für die genannten
Probleme interessiert sind, sondern an dem politischen Kapital, das man daraus
schlagen kann. Auf die Mitteldeutsche Zeitung können sie sich dabei anscheinend
verlassen¿, so Kultusminister Olbertz.
Der Artikel zeige, ¿dass in der Redaktion niemandem
daran gelegen war, die erhaltenen Informationen vor Veröffentlichung zu prüfen
oder zu hinterfragen¿. So seien Landkreise genannt worden, die angeblich
künftig keine berufsbildende Schule mehr hätten. Dazu gehörte ausgerechnet der
Saalkreis, dessen berufsbildende Schule ¿Carl Wentzel¿ erst im Juli von
Staatssekretär Willems nach umfassender Rekonstruktion übergeben worden sei,
und die selbstverständlich nicht zur Disposition stünde.
Es sei Sache der Schulträger (in der Regel also der Landkreise und
kreisfreien Städte) ist, ihr Berufsschulnetz zu planen. ¿Wie bisher aber wird
dies ein Aushandlungsprozess zwischen Schulträgern und Land sein, schon weil
jede Entscheidung über einen Berufsschulstandort das Schulnetz im Ganzen
betrifft, an dessen Ausgewogenheit und Erreichbarkeit das Land großes Interesse
hat¿.
Olbertz hatte noch am Donnerstag dem Landtag auf
Antrag der SPD-Fraktion über die Aufgaben des Beirates und den Stand der
Erörterungen berichtet und die Kriterien für die künftig notwendigen
Entscheidungen erläutert. Hätte sich die Mitteldeutsche Zeitung dafür ernsthaft
interessiert, wäre sie ¿ ebenso wie andere Medien ¿ zur Debatte zugegen
gewesen, so Olbertz. ¿Es ist schlicht unverantwortlich, mit unvollständigen
Informationen um kurzfristiger Effekte willen Schüler, Eltern, Schulträger zu
beunruhigen¿, sagte der Kultusminister.
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