Menu
menu

Pressemitteilungen - Archiv

Kultusminister Prof. Dr.
Jan-Hendrik Olbertz verleiht den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2008

22.02.2008, Magdeburg – 30

  • Bildungsministerium

 

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 030/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kultusministerium -

Pressemitteilung Nr.: 030/08

 

 

 

Magdeburg, den 22. Februar 2008

 

 

 

Kultusminister Prof. Dr.

Jan-Hendrik Olbertz verleiht den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2008

 

 

 

Am 22.02.2008 verleiht Kultusminister Prof. Dr.

Jan-Hendrik Olbertz den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt an drei

Preisträger, die sich auf dem Gebiet der Denkmalpflege und der Archäologie

besondere Verdienste erworben haben. Der Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt

wird für die vorbildlichen Leistungen zur Rettung und zur Erhaltung von Bau-

und Kunstdenkmalen sowie von archäologischen Denkmalen in Sachsen-Anhalt

verliehen.

 

 

 

Der Preis wird sowohl an einzelne Personen als auch

an Gruppen verliehen und ist jeweils mit 2.500 ¿ bzw. 7.500 ¿ dotiert.

 

 

 

Diesjährige Einzelpreisträgerin ist Maren von

Bismarck , die seit vielen Jahren den ursprünglichen Stammsitz der Bismarcks

in Briest bei Tangerhütte saniert. Es handelt sich hierbei um ein kleines

Renaissanceschloss, das in einem englischen Landschaftspark liegt. Unweit des

Schlosses befindet sich auch die Begräbnisstätte der Familie von Bismarck.

Zusammen mit ihrem Ehemann hatte sie das Schloss Briest von der damaligen

Treuhandanstalt zurückerworben und saniert seitdem das Schloss und den Park in

kleinen Schritten sehr erfolgreich. Sie hat dabei Unterstützung von der Stadt

Tangerhütte und der Gemeinde erfahren und beträchtliche Sanierungserfolge

vorzuweisen. Auch einen Förderverein hat sie für das Schloss ins Leben gerufen.

 

Maren von Bismarck hat großes Interesse daran, ihr

Schloss auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So organisiert sie

Führungen, ist aber auch immer bereit, Touristen oder Einzelpersonen einen

Einblick in das Schloss, seine Geschichte und die Sanierungsarbeiten zu geben.

Maren von Bismarck steht hier für zahlreiche durch die Bodenreform enteignete

Familien, die ihre Güter zurückerworben haben. Die Preisverleihung an Frau von

Bismarck soll daher stellvertretend auch die Leistungen anderer Personen

honorieren, die ihre Guts- und Herrenhäuser zurückerworben haben und sanieren.

 

 

 

 

 

Einen weiteren Einzelpreis erhält Dr. Götz

Meister aus Halle, der 1998 die Arbeitsgruppe ¿Park Dieskau¿ gegründet

hatte. Herrn Dr. Meister und dieser Arbeitsgruppe ist es schnell gelungen, die

Unterstützung der Gemeinde Dieskau und auch der späteren Verwaltungsgemeinschaft

Kabelsketal zu gewinnen, um die hervorragende Parkanlage mit ihrem Schloss

wieder herzustellen. Die Dieskauer Parkanlage ist Ende des 18. Jahrhunderts

unter dem Gartenbaumeister Hoffmann, der damals auch Kanzler der

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war, entstanden. Sie weist alle

Merkmale eines englischen Gartens auf.

 

Der Dieskauer Park galt in seiner Entstehungszeit

als eine weiträumige Anlage, die Geist und Geschmack der Aufklärung

widerspiegelte. Sie wurde bereits von Zeitgenossen gerühmt. Ab 1854 gehörten

Schloss und Park Dieskau zum Besitz der Familie von Bülow. Zwar legten auch sie

Wert auf die Pflege des Parks. Ihr Hauptinteresse galt aber der Landwirtschaft.

Mit Enteignung der Familie von Bülow 1945 wurde der Landschaftspark völlig der

Verwilderung überlassen und die Baulichkeiten im Park verfielen und wurden zum

Teil abgerissen. Hier sah Herr Dr. Meister Anfang der 90iger Jahre die

Notwendigkeit, Maßnahmen zur Rettung des Landschaftsdenkmals einzuleiten, das

insbesondere von den Bürgern Halles als Naherholungsgebiet genutzt wird.

Zusätzlich war 1998 mit dem Ehepaar von Rauchhaupt auch ein neuer Besitzer des

Schlosses mit detaillierten Plänen zur Rettung des Schlosses in Erscheinung

getreten, was insgesamt die Hoffnungen auf eine Rettung des Gartenensembles und

des Schlosses wachsen ließen. Unter Führung von Herrn Dr. Meister warb die

Gemeinde Dieskau zusammen mit der Arbeitsgruppe Park Dieskau Fördermittel für

die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes ein. Unerwartete Unterstützung fand der

Verein im Zusammenhang mit der Initiative des Landes Sachsen-Anhalt und dem

¿Tourismusprojekt Gartenträume¿ indem 40 der bedeutendsten historischen Parkanlagen

des Landes zu einem touristischen Netzwerk entwickelt wurden. Damit war der

Grundstein für eine vollständige Wiederherstellung von Park und Schloss Dieskau

gelegt.

 

 

 

 

 

Den mit 7.500 ¿ dotierten Gruppenpreis in der

Denkmalpflege erhält der ¿Verein Gosecker Sonnenobservatorium e. V.¿ . Der

Verein wurde am 27.04.2004 zur Förderung der Archäologie in und um Goseck

gegründet. Begeistert von den archäologischen Erkenntnissen fanden sich der

damalige Landrat von Weißenfels, Herr Erben, der Bürgermeister von Goseck, Herr

Panse und andere interessierte Personen zusammen, um Wege und Mittel zu finden,

die archäologischen Forschungen in und um das Bodendenkmal zu erforschen sowie

die Rekonstruktion am Originalstandort mit höchstmöglicher Authentizität zu

ermöglichen. Ohne das Wirken des Vereins wäre das ambitionierte Ziel einer

Rekonstruktion innerhalb von nur sechs Monaten nicht zu erreichen gewesen. Der

Verein hat sein Augenmerk darauf gerichtet, ein gutes und produktives

Verhältnis und Zusammenwirken aller beteiligten und zuständigen Institutionen

zu wahren und zu fördern. Nach der Fertigstellung des Gosecker

Sonnenobservatoriums kamen zahlreiche Touristen; allein im Jahr 2006 wurden

über 12.000 Besucher registriert. Zweimal im Jahr, am 21.06. und am 21.12.

veranstaltet und organisiert der Verein zu den Sonnenwenden ein gern

angenommenes Event zum Thema ¿Steinzeit, Kultur und Sonnenwende¿. Mit den aus

dieser Öffentlichkeitsarbeit eingenommenen Erlösen und Spenden fördert der

Verein die weiteren archäologischen Aktivitäten im Rahmen der

landschaftsarchäologischen Untersuchungen. Unter der Leitung von Uta Oelke

zählt der Verein derzeit 20 Mitglieder und hat sich hier für eine

beispielgebende Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Archäologie verdient

gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Kultusministerium des Landes

Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Turmschanzenstr. 32

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-3710

Fax: (0391) 567-3775

Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de

Internet Kultusministerium: http://www.mk.sachsen-anhalt.de

Pressestelle Kultusministerium: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=presse_mk

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:Ministerium für Bildung des LandesSachsen-AnhaltPressestelleTurmschanzenstr. 3239114 MagdeburgTel: (0391) 567-7777mb-presse@sachsen-anhalt.dewww.mb.sachsen-anhalt.de