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Olbertz widerspricht
22.10.2004, Magdeburg – 269
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 269/04
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 269/04
Magdeburg, den 22. Oktober 2004
Olbertz widerspricht
Kultusminister Olbertz widersprach heute PDS-Fraktionschef
Wulf Gallert, die Landesregierung verweigere sich der Stärkung des
Hochschulstandortes Sachsen-Anhalt. Offensichtlich habe Gallert nur die Menge
statt die Güte im Auge (je mehr Studierende, desto besser).
Hintergrund war die Ablehnung eines Antrages der PDS im
Finanzausschuss, der angesichts der großen Nachfrage nach Studienplätzen in Sachsen-Anhalt
eine Aufstockung der Kapazitäten der Hochschulen mit entsprechend mehr Geld zum
Gegenstand hatte. ¿Es würde uns keinen
Schritt voranbringen, wenn wir nur die Kapazitäten der Hochschulen erhöhen
würden, ohne vor allem Augenmerk auf die Qualität der Angebote zu legen¿, so
der Minister . ¿Wenn die Hochschulen ihre Qualitätsmaßstäbe
aufrecht erhalten wollten, müssen sie die Zahl der Studienplätze auf
Größenordnungen begrenzen, die sich mit den gegebenen finanziellen, personellen
und räumlichen Rahmenbedingungen auch bewältigen lassen¿. Andernfalls
würden den Hochschulen des Landes schnell die Verhältnisse westdeutscher Massenuniversitäten
drohen, fügte Olbertz hinzu.
Er setze statt dessen auf eine Stärkung der
Standortprofile und Kooperationscluster der Hochschulen und auf eine Offensive
zur Förderung der wissenschaftlichen Exzellenz. Sie setze voraus, die
vorhandenen Mittel nicht mit der Gießkanne zu verteilen, sondern auf besonderes
leistungsfähige Bereiche und Strukturen zu konzentrieren. Auf diesen Anspruch
sollten im Rahmen des Möglichen auch zusätzliche Mittel verwendet werden, nicht
auf eine flächendeckende Kapazitätserweiterung.
Im übrigen sei es nicht Aufgabe der Hochschulen des
Landes, sich auf abgewiesene Studienbewerber aus anderen Ländern zu
spezialisieren. Dies sei auch wissenschaftspolitisch kein gangbarer Weg.
Zu den
mehrfach wiederholten Presseinformationen über 7000 in Halle abgewiesene Studieninteressenten
erklärte der Minister, es handele sich keineswegs um eine entsprechend hohe
Anzahl von Personen, sondern von Bewerbungen. Zahlreiche Studienberechtigte hätten
sich vorsorglich für mehrere Studiengänge beworben. ¿Außerdem befinden sich In- und Output im deutschen Hochschulsystem
seit Jahrzehnten in einem eklatanten Missverhältnis. Die erheblichen Abbrecherquoten
im deutschen Hochschulsystem sind ein Grund mehr, vor allem auf die Qualität
der Angebote zu achten, anstatt nur Kapazitätsausweitungen zu fordern¿, so
Kultusminister Olbertz.
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