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PISA - ein Beitrag zur Qualitätssicherung von Schule / 78 Schulen aus Sachsen-Anhalt beteiligen sich an einer Schulleistungsstudie
03.03.2000, Magdeburg – 16
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 016/00
Magdeburg, den 3. März 2000
PISA - ein Beitrag zur Qualitätssicherung von Schule / 78 Schulen aus Sachsen-Anhalt beteiligen sich an einer Schulleistungsstudie
MAGDEBURG. PISA (Abkürzung für "Programme for International Student Assessment") ist ein Projekt, das internationale Vergleichsdaten über die Effektivität der Bildungssysteme in 30 Industriestaaten sammelt. PISA ist zudem die umfassendste und differenzierteste Schulleistungsstudie, an der die Bundesrepublik Deutschland bisher teilgenommen hat.
Als Langzeitstudie werden 15-jährige Schülerinnen und Schüler mit jeweils wechselnden Schwerpunkten getestet. Im ersten Zyklus 2000 steht der Bereich Leseverständnis im Vordergrund, während die Bereiche Mathematik und Naturwissenschaften zunächst Nebenkomponenten der Leistungserfassung darstellen. Im Jahr 2003 wird der Schwerpunkt dann auf Mathematik und im Jahr 2006 auf die Naturwissenschaften verlagert. Die Studie ist dabei in besonderer Weise bemüht, nicht isolierte Fakten abzufragen, sondern Wissen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler in realitätsnahen Anwendungszusammenhängen zu testen. Mit den Testaufgaben sollen neben fachlichen und kognitiven Leistungen insbesondere fächerübergreifende Problemlösekompetenzen erfasst werden.
Auf Beschluss der Kultusministerkonferenz vom Oktober 1997 findet neben dem internationalen Vergleich, an dem für Sachsen-Anhalt acht Schulen teilnehmen, eine nationale Erweiterung der Studie als länderübergreifender Vergleich statt. Dafür wurden durch eine Stichprobe nach dem Zufallsprinzip im Land Sachsen-Anhalt weitere 70 Schulen ausgewählt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Sekundarschulen und um Gymnasien.
Vor den Winterferien wurden die beteiligten Schulen und weitere interessierte Lehrkräfte im Rahmen einer landesweiten Auftaktveranstaltung am Herder-Gymnasium in Halle über die Ziele und inhaltlichen Schwerpunkte der Studie und zu organisatorischen Fragen der Testdurchführung informiert. Organisiert wurde diese Veranstaltung durch das Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung des Landes Sachsen-Anhalt (LISA) im Auftrag des Kultusministeriums. Wie in der Veranstaltung erläutert wurde, sollen die Tests durch Fragebögen für Schüler, Eltern und die Schulleitung ergänzt werden, um bei der Auswertung der Ergebnisse das soziale Umfeld und die Lernbedingungen berücksichtigen zu können.
Kultusminister Dr. Gerd Harms erklärte, dass sich auch in diesem Punkt PISA von den bisherigen Schulleistungsstudien wesentlich unterscheide. "Es werden nicht nur Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler erfasst, sondern es sollen auch Erklärungen für diese Ergebnisse und Ansatzpunkte für Verbesserungen gefunden werden. Damit wird PISA in den nächsten Jahren nützliche Hinweise für die Schulpolitik, Fachdidaktik sowie für die Lehreraus- und -fortbildung geben und einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung von Unterricht und Schule leisten. Ich bin sehr an den Ergebnissen interessiert, weil wir dann empirisch abgesicherte Hinweise bekommen, wie wir die Arbeit in den Schulen noch weiter verbessern können."
Die Projektkoordination für PISA in Sachsen-Anhalt wurde durch das Kultusministerium dem LISA in Halle übertragen, um u.a die Betreuung der Testschulen, die Ziehung der Schülerstichprobe und die Gewinnung externer Testleiter in Kooperation mit den Studien- und Ausbildungsseminaren zu sichern. Dabei arbeitet das LISA eng mit dem Data Processing Center (DPC) in Hamburg zusammen, eine vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung beauftragte Firma für Datenerfassung und -aufbereitung im Rahmen der Studie.
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